Ev.- luth. Kirche Zum Heiligen Leiden Christi, Stöckheim

Ev.- lth. Kirche Z. Hl. Leiden Christi, Braunschwg.-Stöckheim, II / P / 13 + 4 WS

 

Orgelneubau

 

In der alten Dorfkirche in Stöckheim im Braunschweiger Süden befand sich bis Ende 2017 ein abgängiges Orgelpositiv aus dem Jahr 1948 von Hans-Heinz Blöß aus Goslar-Oker. Dieses war nicht für den Kirchraum in Stöckheim gebaut worden, sondern wurde 1955 aus Hoiersdorf umgesetzt. Die klanglichen Möglichkeiten waren sehr begrenzt und die Intonation wenig einfühlsam. Auch ein 1965 erfolgter Einbau eines „Subbaß 16‘“ konnte das Instrument nicht deutlich aufwerten. Technisch wies das Instrument erhebliche Mängel auf, die die Spielfreude erheblich schmälerten.

 

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Daher hatte sich die Kirchengemeinde entschlossen, eine neue Orgel bauen zu lassen und uns mit der Durchführung dieses Projektes betraut. Ziel soll sein, auf dem sehr begrenzten Raum auf der Empore im Westen des Kirchenschiffs eine zweimanualige Orgel zu errichten, die für alle gottesdienstlichen Ereignisse stimmungsvoll und angemessen in Lautstärke und Fülle erlebnisreiche Musik realisieren kann.

 

Folgende Disposition ist vorgesehen:

 

Man I, C – g³                                       Man II, C – g³                           Pedal C – f¹

 

1. Prinzipal                   8‘

2. Offenflöte                 8‘         WS      2. Offenflöte               8‘

3. Salicional                  8‘         WS      3. Salicional               8‘

                                                          4. Schwebung            8‘

5. Oktave                     4‘

                                                          6. Flöte                      4‘

7. Nasard                     22/3

8. Oktave                     2‘         WS      8. Oktave                    2‘

9. Terz                         13/5‘     WS      9. Terz                        13/5

                                                        10. Spitzquinte             11/3

11. Mixtur II-III           11/3

Koppel                        II – I                                                                12. Subbaß     16'

Tremulant für beide Manuale                                                                13. Fagott       8'

                                                                                                         Koppel            I - P

Zimbelstern                                                                                        Koppel           II – P

 

Das gesamte Pfeifenwerk steht in einem Schwellkasten, der Spieltisch ist freistehend mit Blick Richtung Kirchenraum konzipiert.

 

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Im November 2017 erfolgte planmäßig der Abbau der bisherigen Orgel, wobei das Pfeifenmaterial gründlich gesichtet und aufgemessen wurde. Die Pfeifen, die nicht wieder zum Einsatz gelangen, sind bereits an Weihnachten verkauft worden. Die übrigen Bauteile der Orgel sind zur Altholzentsorgung gebracht worden.

 

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Unsere bewährte Leihorgel übernimmt den Dienst in der Kirche bzw. im Gemeindehaus, und in der Werkstatt beginnen die Arbeiten mit dem Bau der Windladen.

 

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Vom Rechner auf die Windlade: Aus virtueller Planung wird Realität:

 

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Nach dem Fertigen der Korpora werden die Windkästen gefertigt und montiert.

 

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Während der Kirchraum saniert wird, entstehen in der Werkstatt neben den Windladen auch der Spieltisch und das Orgelgehäuse und Spieltrakturteile.

 

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Das Kirchenschiff ist fertig ausgemalt, der Fußboden saniert und die Elektrik einsatzfertig; nun entsteht die neue Orgel mit ihren vielen tausend Einzelteilen, die sich allmählich zu einem Ganzen finden.

 

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Auch wenn die Winderzeugung noch nicht endgültig fertig ist, können doch schon die ersten Töne erklingen. Der Subbass mit seinen großen Holzpfeifen ist bereits intoniert, da die Pfeifen später nur noch schwer erreich- und bearbeitbar sind.

 

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In der Werkstatt läuft die Metallpfeifenbearbeitung – Aufarbeitung, Intonation und Einpassen in die Pfeifenstöcke – auf vollen Touren; und auch der Spieltisch wartet auf den Einbau, doch der begrenzte Platz am Aufstellungsort erfordert präzise Abläufe.

 

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Bevor das Gehäuse gefasst wird, erfolgt ein erster Probeeinbau der Prospektelemente.

 

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Im Innern der Orgel werden die großen Pfeifen von Prinzipal 8‘ und Salicional 8‘ kunstvoll verschachtelt aufgestellt, so dass jede Pfeife gut klingen und gestimmt werden kann. Die Schleifenmagnete werden an den jeweiligen Windladen montiert. Sie ermöglichen die Verwendung einer elektronischen Setzeranlage, mit der 4000 Registerkombinationen gespeichert werden können. Ein Hilfsmittel, das gerade in kleinen Orgeln mit kleinerem Registerbestand die Klangvielfalt deutlich steigern kann.

 

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Lange wurde in der Werkstatt der Spieltisch vorbereitet, nun geht er bei bestem Wetter auf reisen. Mittels eines Scherenhubwagens konnte er problemlos über die Emporenbrüstung gehoben werden. Mit seiner Aufstellung kann dann auch die mechanische Spieltraktur komplettiert werden.

 

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Auf der Basswindlade sind die Pfeifen sukzessive aufgestellt und intoniert worden, der Raum füllt sich wieder mit Musik, wenn auch nur bislang in begrenztem Tonumfang. Nach Beendigung der Intonation beginnt dann der Einbau der Diskantpfeifen.

 

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Die Arbeiten gehen mit der Intonation planmäßig in die letzte Phase, und alles findet seinen Platz.

 

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Und so sieht die fertige Orgel aus:

 

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Am 23. September 2018 fand unter großer Beteiligung der Gemeinde die feierliche Indienststellung der Orgel statt. Wir wünschen allen Musizierenden und Hörenden viel Freude mit diesem schönen Instrument.

 

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